Weihnachtseinkäufe inmitten des COVID-19-Ausbruchs in Berlin
Menschen mit schützenden Gesichtsmasken gehen auf der Einkaufsmeile Kurfürstendamm inmitten des Ausbruchs der Coronavirus-Krankheit (COVID-19) in Berlin, Deutschland, 5. Dezember 2020. Reuters

Die deutschen Verbraucherpreise, harmonisiert zum Vergleich mit anderen Ländern der Europäischen Union, stiegen im Januar um weniger als erwartete 9,2% gegenüber dem Vorjahr, wie vorläufige Daten des Statistischen Bundesamtes am Donnerstag zeigten.

Im Vergleich zum Dezember seien die Preise um 0,5 % gestiegen, fügte sie hinzu.

Analysten hatten erwartet, dass die harmonisierten Daten auf Jahresbasis um 10,0 % und gegenüber dem Vormonat um 1,2 % steigen würden.

Nach nicht harmonisierten Standards stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland im Januar gegenüber dem Vorjahr um 8,7 % und gegenüber dem Vormonat um 1,0 %.

"Der in den alten Zahlen erkennbare Abwärtstrend der Inflation dürfte sich in den kommenden Monaten fortsetzen, da sich der Anstieg der Energiepreise voraussichtlich weiter abschwächen wird", sagte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. Er warnte jedoch davor, dass es zu früh sei, an der Inflationsfront Entwarnung zu geben.

Kraemer sagte, die Inflation ohne Energie und Lebensmittel werde dieses Jahr wahrscheinlich hartnäckig hoch bleiben, hauptsächlich wegen steigender Lohnkosten.

"Weil die Kerninflation auch 2023 hoch bleiben wird, ist eine grundsätzliche Entspannung der Inflation nicht in Sicht", sagte Alexander Krüger, Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank.

Der Verbraucherpreisindex für Deutschland wird regelmäßig überarbeitet. Mit Wirkung vom Januar wurde das Basisjahr von 2015 auf 2020 verschoben.

Die endgültigen Ergebnisse für Januar und alle Ergebnisse, die ab Januar 2020 auf das neue Basisjahr 2020 umgerechnet wurden, werden am 22. Februar vom Statistikamt veröffentlicht.

Das Statistikamt bietet auf seiner Website eine Aufschlüsselung der Januar-Zahlen an.