Die Volkswagen-Aktie springt in den Optimismus 2023
Der deutsche Autogigant Volkswagen hat am Freitag eine optimistische Prognose für 2023 vorgestellt, in der erwartet wird, dass die Probleme der globalen Lieferketten nachlassen werden, was seine Aktien in die Höhe schnellen lässt.
In vorzeitig veröffentlichten Ergebnissen meldete der Wolfsburger Konzern für 2022 einen Nettogewinn von 15,8 Milliarden Euro (16,7 Milliarden US-Dollar), 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Der Umsatz des 10-Marken-Konzerns kletterte um fast 12 Prozent auf 279 Milliarden Euro, getrieben von der Nachfrage nach teureren Modellen.
Europas größter Autobauer sagte, er habe 2022 "trotz anhaltender Lieferunterbrechungen und Gegenwind durch höhere Rohstoff- und Energiekosten" eine "robuste Leistung" geliefert.
Der Konzern erwartet, dass die Fahrzeugauslieferungen in diesem Jahr auf rund 9,5 Millionen steigen werden, gegenüber 8,3 Millionen im Jahr 2022.
"Wir gehen davon aus, dass sich die Engpässe in der Lieferkette im laufenden Jahr schrittweise entspannen werden, um den hohen Auftragsbestand bedienen zu können", sagte Finanzvorstand Arno Antlitz.
Die Einnahmen sollen im Jahresvergleich um 10 bis 15 Prozent steigen, fügte VW hinzu.
Die Anleger begrüßten den positiven Ausblick, der die Erwartungen der Analysten übertraf.
Die VW-Aktie sprang im Frankfurter Handel am späten Nachmittag um 10 Prozent auf 141,60 Euro.
Volkswagens Hauptkonkurrent Toyota verkaufte im vergangenen Jahr mehr als 10 Millionen Fahrzeuge und behauptete damit im dritten Jahr in Folge den Titel des weltweit meistverkauften Autoherstellers.
Ein anhaltender Mangel an Halbleitern und andere Lieferkettenprobleme im Zusammenhang mit Covid behinderten die Autohersteller im Jahr 2022 auf der ganzen Welt.
Steigende Energiekosten im Gefolge des russischen Krieges in der Ukraine trugen zu den Herausforderungen bei, mit denen die Branche konfrontiert ist.
Obwohl die Fahrzeugauslieferungen von VW im Jahr 2022 aufgrund des schwierigen Umfelds im Jahresvergleich um sieben Prozent zurückgingen, widersetzte sich der Konzern den Elektroautos dem Trend.
VW lieferte mehr als 570.000 reine Elektrofahrzeuge an Kunden aus, ein Plus von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das Unternehmen sagte, es sei "auf dem richtigen Weg", sein Ziel zu erreichen, dass E-Fahrzeuge im Rahmen einer branchenweiten Umstellung auf emissionsfreie Motoren im Jahr 2030 die Hälfte aller Auslieferungen ausmachen.
Als Herausforderungen für das kommende Jahr nannte VW einen unsicheren Wirtschaftsausblick, volatile Preise für Materialien und Energie "sowie strengere emissionsbezogene Auflagen".
Die Europäische Union plant ein wegweisendes Gesetz, das den Verkauf neuer Benzin- oder Dieselautos ab 2035 verbieten soll.
Das Thema stößt jedoch auf Widerstand bei der Wirtschaftsmacht Deutschland, die von Brüssel Zusicherungen verlangt, dass synthetische Kraftstoffe auch nach 2035 in Motoren verwendet werden könnten.
Die EU-Länder haben am Freitag eine entscheidende Abstimmung über die Gesetzgebung verschoben, die nächste Woche stattfinden sollte.
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